Irrwitziges Tempo, jede Menge Großstadtneurotiker und ein Sixties-Fernseher auf dem Selbstfindungstrip? Mit unverwechselbarem Charme zeigt uns Regisseurin Lisa Takeba, wie sowas zusammenpasst, ohne dabei psychedelisch zu werden. Aber zuerst einmal weiß der frisch mutierte TV-Loverboy noch nicht, wohin mit seiner neu gewonnenen Potenz.
Bei Harukos TV-Obsession kann der zum Manne gewordene, alte 60er-Jahre-Fernseher auch schon mal nach guter alter Cyborg-Manier das Stromkabel als Ampere-Peitsche einsetzen. Garniert mit einem mitreißenden Soundtrack ist diese Bonkers-Comedy nicht nur ein kolossaler Angriff auf die Lachmuskeln, sondern auch verträumtes japanisches Gegenwartskino mit direktem Anschluss an das analoge Zeitalter – have a seat and tap with your fingers. • Nils Plambeck