悲しき天使 Kanashiki Tenshi
von Kazuki Ōmori // 2006 // 113 min // 35mm // OmeU // Twins Japan

mit Saki Takaoka, Ittoku Kishibe, Mirai Yamamoto, Michitaka Tsutsui, Toshie Negishi

Der erfahrene Polizist Keisuke Okishima (Ittoku Kishibe) und seine junge Kollegin Kaoru Kono (Saki Takaoka) ermitteln in einem Mordfall. Schnell ist ein Verdächtiger gefunden, der seine Beteiligung am Tod des Mannes gesteht. Doch der verstörte Mann erklärt, nicht er, sondern seine Schwester habe die fatalen Schüsse abgegeben und schickt so die Ermittler auf ihre Fährte. Als die beiden Polizisten die Wohnung der Schwester observieren, dauert es nicht lange bis diese auftaucht. Doch der Fall zeigt sich komplizierter als gedacht. Nach langem Warten sind sich die Polizisten sicher, dass ihr Ex-Lover in Verbindung zum Mordfall steht.

Während die Geschichte von Altmeister Kazuki Ōmoris Film wie ein Ausflug in einen klassischen Polizeifilm wirkt, zeigt sich das Werk sehr ruhig und nuancenreich. Schon zu Anfang deckt Ōmori auf, wie der Mord vonstatten ging. Die Geschichte lebt von ihrer behutsamen Erzählweise und vom Zusammenspiel seiner beiden Hauptcharaktere: Der ältere und gestandene Keisuke Okishima verkörpert einen Archetypus der Besonnenheit und Erfahrung. Seine junge Kollegin Kaoru Kono dagegen ist etwas unbeholfen, unruhig und will alles richtig machen. Ist der Titel des Films gleichnamig zum berühmten Lied von Mary Hopkins, heißt der japanische Titel übersetzt „traurige(r) Engel“ und beschreibt vielleicht sehr treffend den Ton des Filmes. :: Michael Methner