Geschäftsmann Shinjis familiäres Glück findet mit der Ermordung seiner Ehefrau Akemi ein jähes Ende. Am Boden zerstört, erhält er eine mysteriöse SMS. Der unbekannte Absender verspricht ihm den Namen des Täters. Doch an dem vereinbarten Treffpunkt erwartet ihn das pure Grauen. Verstört beginnt er eine Odyssee durch das nächtliche Tokyo. Von dem Wunsch beseelt, den ihm nahe stehenden Mörder zu töten, erwirbt er in einem Club eine Schusswaffe, eher beiläufig befreit er dabei die von der Yakuza gefangen gehaltene Schülerin Tomoko. Fortan treiben sie gemeinsam durch das nächtliche Tokyo, treffen auf weitere einsame Gestalten, die Verzweiflung der Nacht in den Herzen.
Guillaume Tauveron, geboren 1979 in Clermont-Ferrand, Frankreich, begann sich schon früh für das Medium Film als Ausdrucksmittel zu begeistern. Ab 2004 verwirklichte er erste Kurzfilme. Das Zusammentreffen mit dem japanischen Filmemacher Hiroshi Toda beeinflusste maßgeblich seinen weiteren Werdegang. Nach mehreren gemeinsamen Projekten, vor allem Sakura no Kage (2007) bei dem Tauveron auch als Hauptdarsteller auftrat, reifte in ihm die Idee zu seinem bisher ehrgeizigsten Film, Beyond the Blood. Im März 2011 reiste er unter dem Eindruck der Tsunami-Katastrophe nach Japan. Zunächst als Kurzfilm angedacht, entwickelte sich die Handlung im Verlauf der Dreharbeiten zu einem vollwertigen Spielfilm. Mit Beyond the Blood ist Tauveron ein beeindruckend reifes Langfilmdebüt gelungen, ein düsterer Trip in die finstersten Abgründe der Seele. • Marald Milling