Die Teenager Natsuko (Spitzname Bon) und Rintaro (Spitzname Lin) sind fanatische Anhänger des Boys-Love-Manga-Genre. Gemeinsam machen sich auf den Weg nach Tokio, um Bons verschollene Freundin Miyu aufzuspüren. Hilfe erhalten sie überraschend durch einen Mann, den sie über eine Internet-Fanpage für Boys-Love-Manga kennengelernt haben. Während ihrer Reise geraten sie immer tiefer in die Abgründe einer eigenwilligen Subkultur.
Der 1972 in Chiba geborene Keiichi Kobayashi führte zunächst Regie bei einer Vielzahl von Werbefilmen und Musikvideos, bevor er 2011 mit seinem Spielfilmdebut About the Pink Sky Begeisterung bei Kritik und Publikum ernte. Als besondere Inspiration nannte er einmal die japanischen Regielegenden Mizoguchi und Kurosawa und ihre Haltung, niemals aufzugeben, wenn man an ein Projekt glaubt. In diesem Geist entstand nun auch sein jüngster Spielfilm BonLin, der den Zuschauer in die Subkultur der Anhänger homoerotischer Boys-Love-Manga entführt. Getragen durch die schauspielerischen Leistungen seiner Darsteller und die großartige Kameraarbeit entstand ein buntes Coming-of-Age-Drama, das auch die heiteren Töne nicht zu kurz kommen lässt. • Marald Milling