Legacy Time
von Takuya Fukushima
2016 • 38 min • OmeU
mit Takuro Takahashi, Miho Nakano, Azusa Inamura, Kiichi Sonobe
Im Jahre 2012 beginnen die Menschen nach und nach einfach zu verschwinden. Einige Jahre später existiert nur noch ein Prozent der bisherigen Weltbevölkerung. In dieser leeren Welt treffen sich zwei Menschen und schaffen intime Nähe – körperlich, aber auch mental, teilen sie doch Erinnerungen und Gefühle bezüglich des Geschehenen miteinander. Und auch ihre Ängste, denn jederzeit könnten auch sie einfach so aus der Realität gezogen werden. Warum und wohin verschwinden die Menschen? Und aus welchem Grund sind einige bisher verschont geblieben?
Ungewöhnliche, postrockige Instrumentalisierung begleitet die ebenso befremdliche Geschichte und vermittelt eine melancholische und zugleich angenehm gelöste Stimmung. Die Bilder von Legacy Time sind häufig offensiv, nicht zurückhaltend und doch nie plump. Dieser sehr spezielle Endzeitfilm schafft es im Handumdrehen mit recht bescheidenen Mitteln, einen einzigartigen Einblick in eine vertraute und doch eigentümlich fremde Welt zu gewähren. Bis dann schließlich eine Wendung die ganze Geschichte kräftig durchknetet und regelrecht dazu auffordert, den Film im Anschluss eingehend zu diskutieren. • Martin Ramm