Obon Brothers
von Akira Osaki
2015 • 110 min • OmeU • Third Window Films
mit Kiyohiko Shibukawa, Ken Mitsuishi, Aoba Kawai, Kohki Okada
Das Schicksal meint es zurzeit nicht gut mit dem jungen Regisseur Takashi: Seine Frau hat sich von ihm getrennt und das Drehbuch zu seinem zweiten Film schmort in der Vorproduktionshölle. Er kommt bei seinem mürrischen Bruder Masaru unter, der sich seinerseits von den Folgen einer Darmkrebsoperation erholt. Takashi kämpft um seine Ehe und für seinen Film. Als er, um einem Freund einen Gefallen zu tun, bei einem Blind Date einen Single spielt, lernt er die attraktive Ryoko kennen, die nichts von seiner Ehe wissen darf. In Takashi aber reift ein Plan, wie er alles zum Guten wenden kann…
Was ist für einen Regisseur schwieriger, als den ersten Film zu drehen? Antwort: den zweiten. Akira Osaki machte aus der Not eine Tugend und dreht seinen zweiten Film (nach The Catch Man von 2006) über eben diese anstrengende Zeit. Der schwarz-weiß gehaltene Film ist ein ruhiger, optimistischer Film mit vielen nachdenklichen Momenten. Die Brüder teilen sich nicht ohne Hintergedanken ihren Namen mit dem Obon-Fest, an dem verstorbener Vorfahren gedacht wird. Der Grund wird in der letzten Szene ersichtlich, die die Zuschauer mit zuversichtlicher Zufriedenheit zurücklässt. • Tonio Fincke