Von Suga Taikan | 2000 | 101 Min. | 35mm | OmeU

Im Mittelpunkt des Film steht Yuyi, ein junger Bursche der Action Figuren sammelt. Nachts jobbt er in einer Bar, um tagsüber mit seinen Figuren im Bett zu liegen oder seine gesamte Kohle für neue Action Figuren auszugeben. Nennt ihn einen Freak, nennt ihn Otaku. Jedenfalls ist er geradezu besessen von der Idee, alle Actionfiguren der Welt besitzen zu müssen. Beim Sammeln von Comics und Action Figuren gibt es verschiedene Sachen zu beachten. So darf man z.B. niemals die Verpackung (auch Blister genannt) öffnen. Wer sich nicht den Gesetzen der Sammler unterwirft, den erwarten drakonische Strafen, vollstreckt von den Mutanten der Hölle. Behaupten jedenfalls Menschen die sich in Otaku kreisen bewegen. Yuyi fehlt nur noch eine einzige Figur, es ist der geheimnisvolle Hellbanker. Die Suche nach der seltensten Actionfigur der Welt treibt ihn an den Rand der Verzweiflung. Sein bester Freund Hasamoto hat ein ähnliches Problem. Er zeichnet Mangas und lebt völlig in seiner Fantasiewelt aus Mega Robotern und Mutanten, die wahlweise zu Kampfflugzeugen oder schönen Jungfrauen mutieren. „Normale“ Menschen aus der Außenwelt begegnen ihm nur mit Unverständnis oder Kopfschütteln. Und dann ist da noch ein junges Mädel namens Mummi, die irgendwie versucht mit diesen beiden liebenswerten Irren zurechtzukommen. Der Newcomer Regisseur Suga Taikan zeichnet ein liebevolles, ehrliches Portrait von einer sogenannten Randgruppe, die seit dem vergangenen Jahrzehnt beharrlich wächst. Er scheint große Sympathien für diese jugendlichen Anime Freaks zu haben. Der massive Handkameraeinsatz und der brachiale Punk Rock Soundtrack verleihen diesem ungewöhnlchen Erstlingsfilm viel Authentizität, die in erster Linie Spass machen soll. Bei den Festivalaufführungen im Ausland sorgte der Film für geteilte Meinungen. Während die zumeist jüngeren Mangafans begeistert waren, verließen Filmkunstliebhaber älteren Semesters kopfschüttelnd den Kinosaal. Wir sind gespannt…

ブリスター ! (burisutaa)