JFFH 2005

Als Eröffnungsfilm präsentieren wir mit Matsuo Suzukis romantischer Komödie Otakus in Love eine wilde Reise in die knallbunte Welt japanischer Subkulturen, bei der nicht nur eingefleischte Manga- und Cosplay-Fans ihren Spaß haben werden. Highlight unseres Zeichentrickschwerpunkts ist Shinji Aramakis futuristischer Anime Appleseed, der mit seinen komplett computeranimierten Actionsequenzen und Zukunftswelten ein neues Kapitel in der Geschichte des Animationskinos aufschlägt. Außerdem zeigen wir das psychedelische Erstlingswerk Mind Game von Masaaki Yasua, das koreanisch-japanische Fantasy-Spektakel Shin Angyo Onshi und Nitaboh, die Geschichte eines Shamisen-Virtuosen im 19. Jahrhundert. Zu den weiteren Höhepunkten der neuen Produktionen gehören Jun Ichikawas in Locarno enthusiastisch gefeiertes Meisterwerk Tony Takitani, die neueste Splatter-Apokalypse Izo von Takashi Miike und Yuda von Takahisa Zeze, der mit seinen intelligenten filmischen Exkursionen in das Schattenreich zwischen Sex und Politik schon auf dem Festival 2003 für Furore sorgte.

Aus Anlass des Schleswig-Holstein Musik Festivals 2005, das im Jahr seines 20. Geburtstages ganz im Zeichen Japans steht, wird Nihon Media den vor kurzem restaurierten Stummfilm „EXPRESS 300 MEILEN“ mit Musikbegleitung aufführen. Als Gast erwarten wir den renommierten Dirigenten und Pianisten Günter A. Buchwald, der mit seinen historisch präzisen Vertonungen und Live-Begleitungen von Stummfilmen zu internationalem Ruhm gekommen ist. Außerdem widmen wir uns dem Komponisten Tôru Takemitsu (8.10.1930 bis 16.2.1996), der dieses Jahr seinen 75. Geburtstag begangen hätte und den das Schleswig-Holstein Musik Festival mit einer Reihe von Konzerten und Aufführungen ehrt. Wie kaum ein anderer japanischer Musiker des 20. Jahrhunderts hat Takemitsu die moderne Ton- und Filmkunst seines Landes geprägt. Er arbeitete mit allen wichtigen Regisseuren der japanischen Moderne wie Akira Kurosawa, Shohei Imamura, Hiroshi Teshigahara, Nagisa Oshima und Susumu Hani und prägte mit seinen unvergesslichen Kompositionen Meisterwerke wie Dodes’kaden, Ran, Schwarzer Regen, Im Reich der Sinne, Die Frau in den Dünen und Das Mädchen Nanami. Ein Symposium soll die Thematik vertiefen und die Rolle untersuchen, die Ton und Musik bei der Gestaltung der japanischen Filmästhetik spielen.

Hirokazu Kore-eda
kore-edaEine kleine Werkschau ist Hirokazu Kore-eda (Offizielle Website) gewidmet, einem der derzeit international renommiertesten Regisseure Japans. Seine ersten beiden ausgesprochen ruhigen, meditativen Filme Maboroshi und After Life nähern sich schwierigen Themen wie Verlust und Tod mit einer ungewöhnlichen Mischung aus dokumentarischer Präzision und metaphysischer Tiefe, die ihm Vergleiche mit Akira Kurosawa und Ingmar Bergman einbrachte. Zu sehen sein wird außerdem Kore-edas neuer Film Nobody Knows (2004), der in Cannes zu den Favoriten für die Goldene Palme zählte und seitdem auf vielen Festivals für Furore gesorgt hat.

Zur Fortführung der 2004 mit großem Erfolg begonnenen Kooperation mit Hamburgs Partnerstadt Osaka wird es auch dieses Jahr eine Reihe interessanter Aufführungen geben. Ganz besonders freuen wir uns, mit Nobuhiro Yamashita den renommiertesten Regisseur Osakas als Gast in Hamburg begrüßen zu können. Mit No One’s Ark, Ramblers und Cream Lemon werden wir die drei neuesten Filme Yamashitas vorführen und von ihm selbst kommentieren lassen. Die gute Zusammenarbeit mit der Osaka University of Arts, deren Wirken Professor Yoneo Ota letztes Jahr unserem Publikum mit einer Reihe von Abschlussfilmen darlegte, setzen wir dieses Jahr mit der Aufführung von Das Meer ohne Sauerstoff fort, einem weiteren Abschlussfilm der Osaka University of Arts. Außerdem präsentieren wir neueste Underground-Perlen von Osakas Talentschmiede Nummer eins, dem unabhängigen Produktionsstudio Planet Studyo +1, dessen kreativer Kopf Kunihiko Tomioka letztes Jahr zu Gast war.

Ganz besonders freuen wir uns schließlich auf eine Weltpremiere aus Hamburg: „Adalbert no uta“ („Das Adalbert-Lied“) ist ein deutsches Rittermärchen, erzählt mit den Mitteln des japanischen Samuraifilms, in dem Schwertkämpfe und entführte Jungfrauen ebenso wie Bondage und Harakiri ihren Platz haben. Gedreht wurde ausschließlich in Hamburg, die Darsteller sind allesamt Europäer. Ein kühnes und ungeheuer spaßiges Experiment in kultureller Aneignung, das wir mit der gesamten Filmcrew gebührend feiern wollen.

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Das 19. JFFH findet statt vom 23.–27.05.2018.

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