Von Koki Mitani | 1997 | 103 Min. | OmeU

Mitternacht in einem Tokyoter Rundfunkstudio. Die Proben für das Hörspiel „Die Frau des Schicksals“ sind problemlos überstanden und alle Beteiligten warten nur noch darauf, jetzt endlich live auf Sendung gehen zu können. Doch mit einem Mal gefällt der Sprecherin der Hauptrolle, ein Sternchen aus dem Popbereich, der japanische Name ihrer Rolle nicht mehr: Wieso man den Namen nicht verändern könnte? Mary Jane würde beispielsweise sexier und exotischer klingen. Und warum sie nicht einen aufregenden Beruf ausüben könne, wie z.B. Strafverteidigerin in New York? Alle sind in heller Aufruhr über dies selbstherrliche Verhalten, doch weil die Sendezeit näher rückt, willigt der Produzent ein. Und so haben schließlich alle im Kino „live“ das Vergnügen mitzuerleben, wie vor offenen Mikrophonen die Rahmenhandlung eines Hörspiels versucht, sich seiner Hauptfigur wieder anzunähern. Die Darsteller übertreffen sich in Koki Mitanis Erstlingsfilm an aberwitzigen Einfällen und Improvisationstalent. Der Film besticht durch präzise Schauspielführung, pointiertes, perfektes Timing und Tempo. Diese Screwball-Komödie mag in Stil und Wesen Hollywood nahestehen und „sagt doch mehr über Japans Gesellschaftsstruktur aus, als jeder andere Film der letzten Jahre. Unter dem falschen Regisseur hätte der Film sehr albern werden können…“ (Mark Schilling)

ラジオの時間 (rajio no jikan)