DIE SIEBEN SAMURAI

DIE SIEBEN SAMURAI

Von Akira Kurosawa | 1954 | 207min | DVD | OmdU

mit Takashi Shimura, Toshiro Mifune, Minoru Chiaki, Bokuzen Hidari

Japan im Mittelalter, der Zeit der Bürgerkriege und des Chaos: Ein kleines Dorf wird regelmäßig von einer Horde Banditen überfallen. Als die Dörfler erfahren, dass erneut ein Angriff bevorsteht, fassen sie sich ein Herz und wollen sich wehren. Doch allein wären die Reisbauern chancenlos, daher heuern sie den herrenlosen Samurai Kambei an, um den Widerstand zu organisieren. Kambei versammelt sechs weitere Samurai um sich und beginnt mit der Schulung der Bauern und dem Ausbau ihres Dorfes zu einer Festung. Denn die Zeit drängt, die Banditen sind im Anmarsch und der ungleiche Kampf auf Leben und Tod steht bevor.

Kurosawa stellte seine sieben Samurai als authentische Menschen dar, mit all ihren Stärken und Schwächen, und nicht als makellose und unerreichbare Helden wie es der Tradition des Genres entsprach. Die Story, die Charaktere und nicht zuletzt die spektakuläre Regenschlacht definierte das Genre neu und wurde zur Vorlage für zahlreiche Remakes wie „Die Glorreichen Sieben“ mit Yul Brynner in der Rolle des glatzköpfigen Anführers.

七人の侍 (Shichinin no samurai) | Trigon Film

Akira Kurosawa Retrospektive

Im Rahmen unserer Kurosawa-Retrospektive zeigen wir neben „Die Sieben Samurai“ außerdem noch „Rashomon“ und „Yojimbo„.

Akira Kurosawa wurde am 23. März 1910 in eine alte Samurai-Familie geboren. Sein Vater war jedoch Neuem gegenüber sehr aufgeschlossen und betrachtete den Kino-Besuch mit der ganzen Familie als eine Bildungsaufgabe. Den größten Einfluss auf den jungen Kurosawa übten aber sein unkonventioneller Kunstlehrer und sein älterer Bruder Heigo aus. Seine künstlerische Ader wurde schon in der Schule offensichtlich, das Studium der Malerei musste er allerdings Anfang der 1930er Jahre aus finanziellen Gründen abbrechen und bewarb sich 1935 statt dessen als Regieassistent beim neu gegründeten Studio PCL. Dort arbeitete er unter Kajiro Yamamoto, bekannt vor allem für Musicals und Komödien, der sich zu seinem verehrten Vorbild und Mentor entwickelte.

1943, mitten in den Wirren des Krieges, erschien Kurosawas Regiedebut „Sanshiro Sugata“, das die Geschichte eines herausragenden Judoka erzählt und mit dem auf Anhieb ein voller Erfolg gelang. 1951 avancierte er dann über Nacht zum berühmtesten und erfolgreichsten japanischen Regisseur seiner Generation: Sein Film „Rashomon“ gewann völlig überraschend und als krasser Außenseiter den Goldenen Löwen bei den Filmfestspielen in Venedig. In den nächsten Jahren folgten weitere große künstlerische wie kommerzielle Erfolge, darunter Klassiker der Filmgeschichte wie „Die Sieben Samurai“ oder „Yojimbo“.

Doch nach einer Reihe großer Erfolge zerstritt sich mit seinem langjährigen, kongenialen Hauptdarsteller Toshiro Mifune. Sein erster Farbfilm, den er 1970 zusammen mit drei anderen Regisseuren selbst produziert hatte, wurde ein Flop und Kurosawa schlitterte in eine tiefe Krise die sogar in einen Selbstmordversuch mündete. Es folgten mit „Dersu Uzala“, „Kagemusha“ und „Ran“ drei thematisch sehr düster angelegte, epische Werke, bevor er seine Karriere in den 1990er Jahren mit farbenprächtigen und versöhnlichen Filmen wie „Dreams“ und „Madadayo“ ausklingen ließ. Akira Kurosawa starb am 8. September 1998.

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