HARAKIRI – DEATH OF A SAMURAI
一命 Ichimei
von Takashi Miike // 2011 // 126 min // Blu-ray // OmdU // Ascot Elite
mit Hikari Mitsushima, Ebizô Ichikawa, Eita, Naoto Takenaka, Kôji Yakusho,
Japan in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. 20 Jahre nach Beginn des Tokugawa-Shogunats und der Beendigung des Bürgerkriegs. Zahlreiche Ronin, nun arbeitslos gewordene Samurai, streifen mittellos durchs Land. Unter dem Vorwand, ehrenvoll Seppuku, den rituellen Selbstmord, begehen zu wollen, ist es für sie üblich geworden an den Toren der Fürstenhöfe um Einlass zu bitten, von der Hoffnung beseelt, so das Mitleid eines Daimyo zu erregen und vielleicht eine Einstellung oder zumindest ein paar Münzen zu erbetteln. Ein junger herrenloser Samurai, Motome, ist so verzweifelt, dass er den Trick probiert, doch er hat an das falscher Tor geklopft. Er wird unter vorgehaltener Waffe gezwungen das blutige Ritual durchzuführen. Einige Zeit später erscheint unter demselben Vorwand ein weiterer Samurai, doch er ist nicht das, was er zu sein vorgibt.
Takashi Miike zählt zu den vielseitigsten Regisseuren des japanischen Gegenwartskinos und hat sich im Laufe der Jahre durch seine zum Teil sehr drastischen Genrestreifen (AUDITION, ICHI THE KILLER) eine treue Fangemeinde gesichert. Mit HARA-KIRI versucht sich Miike ein Jahr nach 13 ASSASSINS erneut an einem Remake eines klassischen Jidai-geki, dem japanischen Historienfilm. Masaki Kobayashis blutiges Meisterwerk aus dem Jahre 1962 zählt sicherlich zu den absoluten Höhepunkten des Genres. Anstatt die stilistische Perfektion der Vorlage übertreffen zu wollen, lenkt Miike daher den Schwerpunkt seiner Fassung in eine andere Richtung. Den Soundtrack steuerte Filmkomponist und Popstar Ryuichi Sakamoto (DER LETZTE KAISER) bei. :: Marald Milling