Free Kitchen
von Kentaro Nakamura | 2013 | 80 min | OmeU
mit Toya Morita, Mayo Onuki, Kiyomi Ensou, Taishi Masaoka, Kazuyuki Yamazaki, Ai Uematsu, Yuika Yamamoto, Taneko, Ikko Suzuki
Kyoko lebt mit ihrem introvertierten Sohn zusammen in der Anonymität einer japanischen Großstadt. Eine ganz normale Kleinfamilie, könnte man meinen, wäre da nicht die ungewöhnliche Vorliebe der beiden für Menschenfleisch. Um den Nachschub zu sichern, lockt Kyoko stets neue Opfer in ihre Wohnung. Mittlerweile kann Sohn Mitsuo allein durch den Geschmack des Fleisches das Alter, das Geschlecht und die Nationalität des Menschen nennen, den er gerade verspeist. Doch dann verliebt sich Mitsuo unerwartet in ein junges Mädchen. Die enge, fast symbiotische Mutter-Sohn-Beziehung wird auf eine harte Probe gestellt.
Nachdem Kentaro Nakamura begeistert Shigeyuki Fukumitsus Horror-Manga The Taste of Daughter gelesen hatte, wollte er unbedingt eine Realverfilmung versuchen. So war die Idee zu Free Kitchen geboren. Mit seiner in 8 mm gedrehten Kurzversion (2000) war er jedoch aufgrund begrenzter Produktionsmittel unzufrieden. Erst jetzt bekam Nakamura vom Autor grünes Licht für die aufwändig inszenierte Langfassung, die er sich erträumt hatte. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Free Kitchen ist grimmiger, konsequent erzählter Sozial-Horror über krankhafte Mutterliebe, die den Zuschauer gebannt an den Kinosessel fesselt. | Marald Milling