Hafu
von Megumi Nishikura & Lara Pérez Takagi | 2013 | 87 min | OmdU | MPC
„Hafu“ – „Half“ – so werden in Japan Menschen bezeichnet, die nur einen japanischen Elternteil haben. Sie stehen zwischen verschiedenen Kulturen und müssen sich in besonderer Weise mit der Frage nach ihrer Identität auseinandersetzen. Der Film begleitet fünf sehr verschiedene Hafus, die mit ihrer Interkulturalität unterschiedlich umgehen und zurechtkommen: Von der Halb-Koreanerin, die erst spät erfuhr, dass sie keine echte Japanerin ist, bis zu dem Halb-Ghanaer, der ständig überrascht angesehen wird, wenn er fließend Japanisch spricht.
Die Regisseurinnen des Films sind, ebenso wie viele weitere am Film Beteiligte, selbst beide Hafus. Über Eigenbeteiligung und Crowdfunding finanzierten sie ihren Dokumentarfilm, der vom Hafu-Projekt inspiriert wurde, bei dem die Situation von Halbjapanern weltweit untersucht wird. Großes Geschick bewiesen die Regisseurinnen bei der Auswahl der vorgestellten Personen, jeder von ihnen mit seiner ganz eigenen ungewöhnlichen Geschichte. Ein umfangreicher und spannender erster Ausblick über Entwicklungen, die das Land grundlegend verändern werden. | Tonio Fincke