I am Ichihashi: Journal of a murderer
von Dean Fujioka | 2013 | 83 min | OmeU | Sedic International
mit Dean Fujioka
Wie sieht ein Mensch, der über zweieinhalb Jahre der Verhaftung entgeht, sich selbst? Er sieht sich ganz praktisch in jedem Fahndungsposter der Polizei, im Spiegel trotz Selbstverstümmelung und Operation, in der Kamera eines Interviewers. Er sieht sich verwirrt, als Wiedergutmacher, als Opfer, als jemand der „einfach nur leben“ will – aber hat er sich am Ende seiner Flucht der Tatsache gestellt, dass er ein Mörder ist?
Der Film basiert auf der gleichnamigen Autobiographie von Tatsuya Ichihashi, der im Jahr 2007 eine junge Engländerin in seiner Wohnung in Tokyo tötete. Seine anschließende Flucht führte ihn von Aomori in Nordjapan bis nach Okinawa im Süden. Auch durch die Bemühungen der Familie des Opfers hielt sich der Fall lange in den Medien, so dass Ichihashi schließlich doch gefasst und zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt wurde. Die Beschreibung seiner Flucht veröffentlichte er aus dem Gefängnis. | Meike Zimmermann