MINOMAN / GETAWAY
2 FILME // 102 min // OmeU
zu Gast:
GETAWAY: OTSUKA Ken aka Puppy – Urbandash Production
MINOMAN: Herr IRIE – Regie (mit Ehefrau und Assistent)
Kiyomichi Funyu – Produzent von Funyu Corporation
MINOMAN von Irie // 2007 // 53 min // DVD // OmeU // Funyu Corporation
mit Takeshi Irie, Michie Hirai, Yoshiyuki Shibata
Um seinem traurigen Leben als erfolgloser Handwerker zu entkommen, baut sich Minoman eine Parallelwelt auf, in welcher er zu dem heldenhaften und mutigen Minoman wird. In seinen Tagträumen ist er Meister im Schwertkampf und rettet das junge Mädchen aus der realen Welt vor den Feinden.
Um den Helden mehr Stärke zu verleihen, übt er abends nach der Arbeit auf dem Spielplatz den Kampf mit dem Schwert und manövriert sich dadurch in seine Traumwelt.
Die Grenzen zwischen der real existierenden und der geschaffenen Welt fangen langsam an zu verschwimmen.
Der Wechsel zwischen den zwei verschiedenen Lebenswelten Minomans macht den besonderen Reiz dieses Filmes aus.
Der Hauptdarsteller und auch die Kameraführung schaffen es, dem Zuschauer sehr deutlich zu präsentieren, in welcher furchtbar misslichen Lage sich Minoman befindet. Der Gegensatz der zwei Welten wird durch die grausamen Mitarbeiter der realen Welt und der schönen Geliebten in der Traumwelt deutlich gegeneinander gestellt. Dennoch ist es am Ende des Filmes weder Minoman noch dem Zuschauer möglich, diese Welten zu trennen. :: Lydia Roth
GETAWAY von OTSUKA Ken aka Puppy // 2010 // 49 min // Mini-DV // OmeU // Urbandash Production
mit Eito Azumaya , Yuniko, Hiro Kannazuki
Der verträumte Yûji arbeitet in einer Elektronikfirma. Nach Feierabend arbeitet er bis tief in die Nacht an seinem Traum, Schriftsteller zu werden. Seine Hauptfigur Yûichirô gerät auf der Flucht vor einem Gangster von einem Schlamassel ins nächste.
In der Realität verfolgt von einem fiesen Abteilungsleiter, im Roman von einem Bösewicht Typ Yakuza – doch plötzlich scheint es, als würden sich die Welten überschneiden. Und es stellt sich immer mehr die Frage: Wer flieht hier warum vor wem oder was?
Das Thema, sich in der japanischen Leistungsgesellschaft auch individuell zu verwirklichen, ist durchaus ein ernsthaftes. Der Film GETAWAY benutzt dabei aber Stereotypen von der Arbeitsameise Salaryman über Maid-Cafés zu plötzlich auftauchenden Superhelden auf erfrischend spielerische Weise. Das funktioniert? Ja, vor allem weil die liebevolle Low-Budget Produktion zeigt, dass man eine fast absurd fantastische Geschichte auch ohne hochpolierte Spezialeffekte unterhaltsam erzählen kann. :: Meike Zimmermann