Wie der Wind sich hebt
von Hayao Miyazaki
2013 • 126 min • OmdU
mit Hideaki Anno, Miori Takimoto, Hidetoshi Nishijima, Jun Kunimura, Keiko Takeshita
Der Traum vom Fliegen, frei über den Wolken, nur das Blau des Himmels über dir. Jiro träumt diesen Traum bedingungslos. Das imperialistische Japan zu Beginn des 20sten Jahrhunderts ist auf dem Sprung, zu den europäischen Großmächten aufzuschließen. Jiro findet dank seines Talents als Ingenieur rasch eine Stellung in der neu entstandenen Flugzeugindustrie. Bei dem großen Kantō-Beben 1923, das Tokyo fast vollständig zerstört, trifft er auf die aufgeweckte Schülerin Naoko, die bei ihm einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Nach niederschmetternden Rückschlägen gelingt Jiro schließlich der große Wurf: Die Konstruktion der Mitsubishi A6M – des legendären japanischen Jagdflugzeugs „Zero“.
Wenn es eine lebende Legende des japanischen Anime gibt, so ist dies sicherlich Hayao Miyazaki. Als Regisseur konnte er fast alle wichtigen Filmpreise der Welt gewinnen, darunter den Goldenen Bären und jüngst den Oscar für das Lebenswerk. Gemeinsam mit Isao Takahata (Die Letzten Glühwürmchen) gründete er 1985 das Studio Ghibli, das seit Jahren als bedeutendster Trickfilmproduzent Japans gilt. Einzigartige Klassiker wie Tonari No Totoro (Mein Nachbar Totoro), Mononoke Hime (Prinzessin Mononoke), Sen To Chihiro No Kamikakushi (Chihiros Reise Ins Zauberland) und viele mehr verdanken wir Miyazakis schier grenzenloser Schöpferkraft. Schon als junger Mann begeisterte er sich für die Fliegerei. Diesen Enthusiasmus ließ er direkt in seine mutmaßlich letzte Regiearbeit einfließen. Gegen alle Widerstände einen Traum bedingungslos leben, das ist das Kernthema von Wie Der Wind Sich Hebt. Ein beeindruckendes Zeugnis der Animationskunst eines der großen Filmschaffenden des 20sten Jahrhunderts. • Marald Milling