Kiriko ist eine junge Frau, die als Assistentin in einer Firma für Schmuckdesigns arbeitet. Bisher kam sie problemlos durchs Leben, weil ihr dank ihres niedlichen Gebarens Tür und Tor offenstanden. Als sie sich plötzlich mit Situationen konfrontiert sieht, in denen dieses scheinbare Patentrezept nicht zum Erfolg führt, stellt sich ganz unvermittelt die Frage, wie man am besten in eine Welt passt, die zwangsläufig immer komplizierter ist als man denkt. Und die Antwort darauf könnte in eine persönliche Katastrophe münden.
Morikawa Aoi stellt spätestens hier unter Beweis, dass sie das Talent besitzt, schwierige Charaktere auf intensiv-ehrliche Weise darzustellen. Dabei offenbart der Film ein beeindruckendes Gespür für die Besonderheiten von Alltagssituationen, die plötzlich sämtlich so wirken, als führten sie unweigerlich zur Eskalation. Dislike a Girl Like Thing changiert thematisch zwischen Sehnsüchten, Hoffnung und Selbstbetrug. Die Kamera ist stets nah am Geschehen: Wir sehen die Welt so, wie Protagonistin Kiriko sie wahrnimmt. Dabei entsteht nach und nach das cineastische Psychogramm einer Frau, die sich zusammen mit dem Zuschauer selbst entdeckt. • Martin Ramm