YOJIMBO

YOJIMBO

Von Akira Kurosawa | 1961 | 110min | 35mm | DF

mit Toshiro Mifune, Tatsuya Nakadai, Isuzu Yamada

Zwei Banden kämpfen um die Vorherrschaft in einem gottverlassenen Städtchen und terrorisieren die Bewohner. Nur der Schreiner ist zufrieden, denn er hat sich auf Särge spezialisiert und macht gute Geschäfte. Eines Tages kommt ein Fremder in die Stadt, ein herrenloser Samurai, der sofort seine Chance wittert. Sein Schwert sitzt locker und mäht die Banditen nieder wie Strohhalme. Beide Seiten wollen sich natürlich seine Dienste sichern, worauf er die Banden genüsslich und ohne mit der Wimper zu zucken gegeneinander ausspielt. Doch plötzlich taucht ein unerwarteter und gefährlicher Gegner auf. Das Blatt wendet sich.

Kurosawa bediente sich für Yojimbo klassischer Westernmotive und reicherte sie um einen zynischen und undurchsichtigen Antihelden an. Die Kombination war ein Volltreffer und Yojimbo wurde zu Kurosawas erfolgreichstem Blockbuster. Das sprach sich herum und ein junger italienischer Regisseur namens Sergio Leone kopierte den Film nur ein Jahr später mit einem gewissen Clint Eastwood – eines der dreistesten Plagiate der Filmgeschichte und die Geburt des Italowestern!

用心棒 (Yōjimbō) | Trigon Film

Akira Kurosawa Retrospektive

Im Rahmen unserer Kurosawa-Retrospektive zeigen wir neben „Yojimbo“ außerdem noch „Rashomon“ und „Die Sieben Samurai„.

Akira Kurosawa wurde am 23. März 1910 in eine alte Samurai-Familie geboren. Sein Vater war jedoch Neuem gegenüber sehr aufgeschlossen und betrachtete den Kino-Besuch mit der ganzen Familie als eine Bildungsaufgabe. Den größten Einfluss auf den jungen Kurosawa übten aber sein unkonventioneller Kunstlehrer und sein älterer Bruder Heigo aus. Seine künstlerische Ader wurde schon in der Schule offensichtlich, das Studium der Malerei musste er allerdings Anfang der 1930er Jahre aus finanziellen Gründen abbrechen und bewarb sich 1935 statt dessen als Regieassistent beim neu gegründeten Studio PCL. Dort arbeitete er unter Kajiro Yamamoto, bekannt vor allem für Musicals und Komödien, der sich zu seinem verehrten Vorbild und Mentor entwickelte.

1943, mitten in den Wirren des Krieges, erschien Kurosawas Regiedebut „Sanshiro Sugata“, das die Geschichte eines herausragenden Judoka erzählt und mit dem auf Anhieb ein voller Erfolg gelang. 1951 avancierte er dann über Nacht zum berühmtesten und erfolgreichsten japanischen Regisseur seiner Generation: Sein Film „Rashomon“ gewann völlig überraschend und als krasser Außenseiter den Goldenen Löwen bei den Filmfestspielen in Venedig. In den nächsten Jahren folgten weitere große künstlerische wie kommerzielle Erfolge, darunter Klassiker der Filmgeschichte wie „Die Sieben Samurai“ oder „Yojimbo“.

Doch nach einer Reihe großer Erfolge zerstritt sich mit seinem langjährigen, kongenialen Hauptdarsteller Toshiro Mifune. Sein erster Farbfilm, den er 1970 zusammen mit drei anderen Regisseuren selbst produziert hatte, wurde ein Flop und Kurosawa schlitterte in eine tiefe Krise die sogar in einen Selbstmordversuch mündete. Es folgten mit „Dersu Uzala“, „Kagemusha“ und „Ran“ drei thematisch sehr düster angelegte, epische Werke, bevor er seine Karriere in den 1990er Jahren mit farbenprächtigen und versöhnlichen Filmen wie „Dreams“ und „Madadayo“ ausklingen ließ. Akira Kurosawa starb am 8. September 1998.

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